Workshop-Protokoll
Der Projekt-Workshop „Interkulturelle Kompetenz für die Arbeit mit Jugendlichen“ in Schwerin
von 15. bis 18. Februar 2011-03-10
Anwesend:
Bildungshaus Schloss Retzhof / Österreich, Polonca Kosi, Urska Krajnc,
Horst Rurländer, Patricia Geider, Jutta Eppich
Arbeit und Leben Landesarbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.
/ Deutschland, Heike Deul, Rüdiger Dohse, Justyna Gmitrzuk
DOBA / Slowenien, Bostjan Zajsek, Kristina Andejelkovic
die Raupe VOG / Belgien, Patrick Kelleter, Nico Halmes, Werner Kalff,
Agata Tomczyk, Elisabeth Udelhoven-Fell
UP PAMINA/VHS Regis Hach, Marion Gonzales, Cedric Mertens
Ziel des gemeinsamen Workshops war es sich mit den Herausforderungen, die sich bei der
Bildungsarbeit in einer multikulturellen Gesellschaft ergeben, auseinanderzusetzen.
Neben der Vielfalt an Wissen, Geschichten, Überzeugungen und Problemlösungsstrategien
ist die Möglichkeit der Entstehung von Missverständnissen und stereotypen Bildern immer
präsent. Um erfolgreich mit diesen Herausforderungen umgehen zu können, bedarf es
interkultureller Handlungskompetenz. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen
stand deshalb eine Vielzahl interaktiver Aktivitäten im Vordergrund dieses Workshops.
Simulationen, Rollenspiele und Diskussionen ermöglichten es Erfahrungen auszutauschen
und zu analysieren, neue Erfahrungen zu sammeln und Handlungsmöglichkeiten für den
beruflichen Alltag in der Bildungsarbeit zu erarbeiten und zu trainieren.
Am Anreisetag konnte während des gemeinsamen Abendessens mit einer informellen
Vorstellung begonnen werden. Die ursprünglich im Anschluss an das Abendessen geplante
Begrüßung mit ausführlicher Vorstellung musste aufgrund von Schneechaos auf Straße und
Schiene, auf den nächsten Tag verschoben werden.
Im Rahmen der Vorstellungsrunde wurden die Erwartungen der TeilnehmerInnen an den
Workshop erfragt. Im ersten Input von den Referentinnen wurden die Begrifflichkeiten
„Interkulturelle Kompetenz, Enkulturation, Akkulturation“ erläutert und diskutiert. Mit
einer Übung „Ingroup vs. Outgroup“ konnte dies für die TeilnehmerInnen erfahrbar
gemacht werden. Im nächsten Schritt erfolgte eine Auseinandersetzung zum Thema
Vorurteile/Stereotype, der mit einer Übung eingeleitet wurde, bevor anhand von
Beispielen. eine vertiefende theoretische und praktische Auseinandersetzung erfolgte.
Z.B. wurde diskutiert wie Stereotypen im interkulturellen Kontext wirken können. Ein
Rollenspiel in einer fiktiven Kultur machte deutlich mit welchen Kulturbrillen (die
als Filter wirken) und mit welchem ethnozentristischem Einstellungen interpretiert
werden kann. Die verschiedenen Formen des Ethnozentrismus (harter, negativer,
heimlicher, reflektierter) wurden anschließend erläutert und diskutiert.
Weitere Übungen zur Sensibilisierung des eigenen Verhaltens rundeten diesen
Themenkomplex ab. Anschließend fand eine historisch-politische Stadtführung in Schwerin
statt. Im Mittelpunkt stand die Zeit um 1989.
Am nächsten Tag wurde zunächst der vorherige Tag reflektiert bevor es in Theorie und
praktischen Übungen um den kulturell geprägten Umgang mit Raum und Zeit ging. In
multikulturellen Arbeitsgruppen wurden Texte, die interkulturelle Missverständnisse
aufzeigten interpretiert und die Ergebnisse jeweils präsentiert. Ziel dieser Übungen
war es die eigene Kulturbrille deutlicher wahrzunehmen.
Mittags wurde das Projekt „Insel der Chancen“ besucht. Jugendliche stellten die
Einrichtung, in der mittels verschiedener Werkstätten die Integration von Jugendlichen
in den Arbeitsmarkt erfolgen soll, vor.
Abgeschlossen wurden der Workshoptag mit einer Auswertung in Gruppen: Negatives bei
Tante Marianne, das Besondere bei den Perlenfischern. Bei den Sybillen ging es um die
positiven und negativen Auswirkungen für die jeweilige Person und beim Bauern wurde die
Ernte, das Resultat des Workshops erfasst. Zusätzlich wurden Rückmeldungen mittels
Fragebögen, die für die Lernpartnerschaftsworkshops entwickelt wurden erfasst.
Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen waren sehr positiv. Am letzten Tag wurde der
Workshop abgeschlossen und es folgten der Abschied und die Abreise.