Projektworkshop Von und mit Vielfalt leben – hier und jetzt!
Erwachsenenbildung und interkulturelle Diversität (kurz: EBID)
Termin: 12. bis 15. Oktober 2010
Teilnehmende Projekt-Organisationen und Personen:
Bildungshaus Schloss Retzhof / Österreich, Polonca Kosi & Sandra Sternberg
Arbeit und Leben Landesarbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. / Deutschland, Heike Deul
DOBA / Slowenien, Nives Petek
die Raupe VOG / Belgien, Patrick Kelleter
Teilnehmende Lernende (siehe auch TeilnehmerInnen-Liste):
Ömer Kanat
Doris Schneider
Lisa Straka
Rüdiger Dohse
Gabriele Hoschek
Seyedeh-Anis Mojtahed Najafi
Seyedeh Alest Mojtahed Najafi
Margit Schröder
Irmtraud Scherrer-Stix
Metka Jostl
Pia Ekart
Darinka Ujčič
Milena Cjuha
Angela Štok
Zlatka Kovač
Hilda Zidar
Milena Štehari
Tončka Furek
Silva Jergovič
Referentinnen:
Edith Zitz
Christine Gaster
ABLAUF
12. Oktober 2010
Ankunft der Teilnehmenden am Retzhof und gemeinsames Abendessen.
Informelles Kennenlernen und Austausch.
13. Oktober 2010
- Projektvorstellung durch Polonca Kosi (Retzhof, Projektkoordinatorin)
- Vorstellung und Einleitung in den Workshop durch die Referentin Edith Zitz
- Hausführung durch den Retzhof und den Park, vorgestellt durch Retzhof MitarbeiterInnen, mit dem Blick auf die Vielfalt im Haus (Barrierefreiheit, Generationenübergriff, Interkulturelles)
- Vorstellungsrunde der Teilnehmenden mit der Methode Gruppen-Differenzierung durch Aufstellen (es wurden verschiedene Fragen gestellt und die Teilnehmenden nehmen einen Platz ein, der die Frage beantwortet)
- Einheit zur Klärung der Begriffe und Konzepte (Diversity Management, Vielfalt, soziokulturelle Vielfalt, Diskriminierung, Interkulturelle Kompetenz, Grundrechtcharta), siehe unten
- in Leibnitz (Rathaus) erfolgte ein Treffen mit dem Verein Freiraum (www.verein-freiraum.at), Vorstellung des Vereins durch die Geschäftsführerin Eva Surma (surma@verein-freiraum.at), und der Einblick in die persönlichen Integrationserfahrungen, soziale Situation, Armut und Ausgrenzung durch die Mitarbeiterin aus Weißrussland Ljudmila Neuhold und die in Leibnitz lebende Ghanesin Mavis Glassnegg.
- der Nachmittag wurde mit der Fahrt durch die Südsteirische Weinstraße entlang Grenze Österreich-Slowenien und der Abend mit einem typisch steirischen Essen in einer Buschenschank (Buschenschank Erika, www.erikas-buschenschank.at) abgerundet.
14. Oktober 2010
- Input zum Thema Gender und Klärung rechtlicher Fragen durch die Referentin Christine Gaster (siehe Dokument Genderinput)
- Gruppenarbeit und Präsentationen der Ergebnisse
- Zugfahrt nach Graz und ein Streifzug durch Graz mit interkultureller Thematik
- Abschluss des Streifzugs in Cafe Dainadoo, Evaluation mittels Fragebögen und mündliche Reflexion
15. Oktober 2010
Abschluss und Abreise.
DIVERSITÄT - EDITH ZITZ
1.) SYSTEMATISIERUNG DER VIELFALT
Einstieg mit brainstorming auf einer Flipchart zur Frage: WODURCH UNTERSCHEIDEN SICH MENSCHEN?
Die Flipchart enthielt auf Basis der Inputs der Teilnehmer und Teilnehmerinnen fast alle in der Grundrechtscharta angeführten Elemente.
Artikel 21 der EU-Grundrechtecharta:
„Diskriminierungen insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung sind verboten.“
Im Artikel 21 der Grundrechtscharta sind mehr Gruppen vor Diskriminierung geschützt, als im alten Vertrag der EG, Artikel 13, der bisher Grundlage der nationalen Antidiskriminierungsgesetze war.
Der Artikel 21 der EU-Grundrechtscharta gibt eine Fülle an Unterschiedlichkeiten zwischen Menschen an. Diese Vielfalt ist bereichernd, kann aber auch in ungerechtfertigte Schlechterbehandlung (Disrkiminierung) umschlagen. Der Artikel 21 ist eine gute Stütze, um eine Überblick über die (menschliche) Vielfalt zu bekommen.
2.) BEGRIFFE:
Begriffe helfen, die diversity-Welt ein wenig zu ordnen und ermöglichen die Kommunikation zu komplexen Themen.
Interkulturelle Kompetenz:
Hilft mit Überschneidungssituationen (Menschen aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen ethnischem Hintergrund, mit/ ohne Migrationshintergrund,…) gut zurande zu kommen
Soziokulturelle Kompetenz:
Neuerer Begriff, hier geht es um die Fähigkeit, mit Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus („Arm – reich“, „Stadt-Land“,…) umzugehen.
Diversity Management:
US-amerikanisches, ursprünglich betriebswirtschaftliches Konzept in internationalen Unternehmen mit gemischter Belegschaft und gemischter Kundschaft.
Heute: Vielfalt (Diversity) bringt betrieblichen bzw. organisationsinternen Nutzen, hilft, Zielgruppen gut zu bedienen, indem man ihre Vielfalt überhaupt erst wahrnimmt; wird inzwischen auch auf den gesellschaftlichen Umgang „miteinander“ ausgedehnt
Führt meiner Ansicht nach inter- UND soziokulturelle Kompetenz zusammen!
Inclusion - Exclusion - Integration – Segregation:
Segregation
z.B. Apartheid
Exclusion
z.B. „Die Festung Europa - Schengengrenze
Integration
z.B. Spezialangebote in Regelschulen für Kinder mit Behinderung/ mit besonderen Bedürfnissen
Inclusion
Anzustrebendes Ideal, bietet jedem Menschen ausreichend Raum im „Regelsystem“.
Gender und Recht - Christine Gaster
Gruppenarbeiten
1. Gewerkschaft – EUGH
2. S. Mayr Ehe – Eingetragene Partnerschaft
3. Transgender
4. Diskriminierung Geschlecht - EUGH
5. Slowenische Gleichbehandlung
Text von Mavis/Verein Freiraum/Leibnitz
Presse-Artikel vom 28.10.2010/Woche